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Medialität und die Naturreiche

Medialität verbinden viele heute immer noch ausschließlich mit dem Kontakt mit Verstorbenen. Das rührt noch von der spiritistischen und spiritualistischen Bewegung des 19. Jahrhunderts  her. Damals gab es eine Unmenge so genannter physischer Phänomene (z.B. Telekinese), die alle auf das Wirken Verstorbener zurückgeführt wurden. Und in der Tat erschienen die durch die Medien bedingten Effekte auch unter den strengen Testbedingungen von aufgeschlossenen Wissenschaftlern in England (Society for Psychical Research). Verstorbene waren sichtbar oder hörbar. Belegt ist das genügend. Den Grund ihres Erscheinens gaben die Verstorbenen damit an, daß die Welt ein neues Verständnis des Todes bräuchte. Sie wollten durch ihre Anwesenheit und Effekte beweisen, dass sie beileibe nicht tot seien, sondern auf anderer Ebene weiterexistieren. Das Leben sei eine Einheit und nur der Verstand würde trennen.

Der Verstand ist in der Tat ganz auf Abtrennung ausgerichtet, sonst könnte er nichts erkennen, unterscheiden und analysieren. Er isoliert sich von der Welt, stellt sich ihr gegenüber und untersucht auf diese Weise. Der Verstand arbeitet analytisch und linear, braucht Distanz, ist ausschliessend und schlussfolgernd. Steinchen für Steinchen setzt er linear aneinander und die Abfolge ist wichtig. Fehlt ihm ein Steinchen dazwischen, kann er nichts daraus erschliessen. Das ist die Seite des Menschen, die intellektuelle, die mit Beginn der Aufklärung immer mehr an Macht gewonnen hat. Wie alles im Menschen hat dies seine überaus positiven aber auch seine begrenzenden, negativen Seiten. So kann der Verstand nichts wissen über das „Weiterleben“ nach dem physischen Tod, denn auch er stirbt, da er mit der Gehirntätigkeit verbunden ist. Der Verstand weiss nichts über die innewohnende Seele und er weiss nichts über das Leben in anderen Wesen. Ein Stein ist für ihn unbeweglich, unveränderlich und daher tot. Das Tier ist auch heute noch nach dem Gesetz eine „Sache“.

Vor der Zeit des Intellekts aber lag eine lange Epoche, in der ein anderer Teil des Menschen die Führung innehatte. Es regierte ein Gehirn den Menschen, das die Wissenschaft heute gerade erst wieder entdeckt und das nicht im Kopf liegt: das ist das so genannte Bauchhirn. Im Volksmund („aus dem Bauch heraus“) überliefert, gibt es ein solches tatsächlich. Es scheint mit der Fähigkeit des Einseins mit dem Leben, mit seinem Leben, der Lebensfreude und Positivität verknüpft zu sein.

Dieses weitaus ältere Gehirn liegt in den Eingeweideorganen, vor allem dem Darm und  bindet uns an die Natur und an das Leben an. Es wird auch als enterisches Nervensystem bezeichnet. Dieses „ untere Gehirn“ erschliesst uns eine völlig andere Sicht auf die Welt. Es hat eine direkte Verbindung zum natürlichen Leben, ermöglicht das Einswerden damit. Daher war die Weltsicht unserer Vorfahren eine, die wir z.B. im japanischen Shintoismus, der Natursicht der Indiander und auch im Spiritualismus noch wiederfinden und die da lautet: „Alles ist beseelt!“ und „Es gibt nur ein Leben!“.


In der Naturheilkunde sprechen wir denn auch von zwei Polen, zwischen denen wir aufgespannt sind:

  • dem Denkpol – Kopf, Gehirn, Arbeitsnervensystem und

  • dem Lebenspol – Eingeweide, Stoffwechsel, Bauchhirn, Lebensnervensystem (Vegetativum)

Das Bauchhirn hat eine enge Verbindung zur Welt der Instinkte, Ahnungen, Träume und die ist eine bild-oder symbolhafte Welt. Dort finden wir auch unsere Sensitivität und Hellsinne. Und das Bauchhirn hat eine Anbindung an den Lebensstrom, an die Vitalität.  Die Wissenschaft fand dies ebenfalls heraus.


Es gibt also zwei unterschiedliche Welten in uns:

Intellekt

Bauchhirn

Analytisch, abgrenzend

Verschmelzend

Trennend, bewertend, negativ

Positiv

Begriffe

Bilder

Funktional

Lebendig, Wandelbar

Gedanken

Empfindungen

Denken

Erleben

Fakten, Informationen, Erfahrung, vorgegebenes Wissen

Geschichten, Bilder, Geschehnis, das eigene oder innere Wissen

Begreifen

Verstehen

Eigengestaltung

Geschehenlassen, Wirken lassen


Es sind die beiden wesentlichen Seiten unseres Seins. Durch die heutige Verschulung unseres Lebens, die Funktionalisierung und Digitalisierung hat der Intellekt eine absolute, einseitige Vormachtstellung gewonnen. Die Aufgabe einer Medialschulung heute sehen wir daher etwas anders, als allein im Beweisen eines Lebens nach dem Tode. Die Schulung sensitiver, medialer Fähigkeiten soll dazu führen, dass wir uns wieder an unseren natürlichen Lebenspol anbinden, diesen ausbilden und mit dem Intellekt zusammenschliessen. Denn nur in einer Balance beider Pole können wir uns selbst finden und können wir zu einem heilsamen Dialog mit den anderen Naturreichen und anderen Menschen treten. Dazu bedarf es zuerst eines richtigen Empfindens, der richtigen Eindrücke. Nur dann kann der Intellekt daraus die richtigen Schlussfolgerungen ziehen.

Medialität bringt uns dem Leben und uns selbst wieder näher. Wir werden  lebendiger, vitaler und weiter, und unser Vertrauen ins Leben wird gestärkt. Die Natur ist dann nicht länger nur ein Ökosystem und hat uns zu Diensten zu sein, sondern wir erfahren sie als lebendigen Organismus, als beseelt. Und das hat seine Rückwirkung auch auf unser Leben und unsere Gesundheit. In Zukunft werden wir erleben, was heute schon begonnen hat, nämlich eine rasante Verbreitung psychischer Erkrankungen. Die resultieren daraus, daß wir uns immer weiter vom Leben entfernen, ja abkoppeln. Wir geraten in künstliche, virtuelle Welten und Scheinwelten, die sehr bizarr sein können. Dem gilt es entgegenzuwirken.

Wir müssen stets bedenken, dass uns der Intellekt Fakten liefert. Das ist aber nur eine Seite der Realität. Es ist eine Sicht von Aussen auf uns. Die Diagnose und die Fakten, die ein Patient von seinem Arzt  erhält, sind die eine Seite. Diese handelt vom Mangel und dem Imperfekten. Seine Geschichte, sein „Seelenbild“ ist die andere, lebendige Seite. Sie handelt von der Größe und den unendlichen Potenzialen, die in einem jeden Menschen verborgen liegen. Daher ist die Schulung von Sensitivität und Medialität nicht nur ein spirituelles Anliegen, sondern sie zielt auch auf Heilsein, Lebensfreude und Lebenssinn ab. Ausgangspunkt ist das natürliche Eigenempfinden, das in einem jeden Menschen angelegt ist.

TIPP: Nutzen Sie den Gang in die Natur oder in den Garten dazu, ihren Empfindungssinn, ihre Sensitivität zu schulen. Vergessen Sie einmal den üblichen Naturführer „Was blüht denn da“. Spüren Sie hinein in die Natur und deren Botschafter.  Wann haben Sie z.B. zuletzt eine ungewöhnliche, auffällige Begegnung mit einem Tier gehabt? Unsere Ratio denkt, das sei alles reiner Zufall, habe nichts mit uns zu tun. Unser Bauchhirn dagegen sagt, das ist interessant, dass dieses Tier gerade jetzt kommt. Was will es mir sagen? Eigenes Beispiel: Wir wohnten im Elsass, als eines Tages vor der Haustüre eine Elster sass, die unbedingt ins Haus wollte und sich dort recht wohl fühlte. Über viele Tage war sie mein steter Begleiter im Garten, war ganz zahm, bis sie eines Tages weg war. Das Ganze war außergewöhnlich. Ich habe nun ein Buch „Das Vogelorakel“ geschrieben und daraus weiß ich, daß die Elster als schwarzweisser Vogel der großen Mutter und ihrer Lehre zugehörig ist. Frau Holle, Hulda oder Perhata wurde sie einst genannt. In der Tat begann von da ab meine Reise zur Lehre unserer Vorfahren über den Lebensbaum usw.. Es war also „nur“ eine Elster, ein Krähenvogel, aber sie war in Wirklichkeit noch viel mehr ...

 

von Harald Knauss

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